Tamil Nadu

1 Woche

Ooty

Zum ersten Mal betrat ich Tamil Nadu im Mudu­malai-Nation­al­park, wobei ich eigentlich nicht von betreten sprechen kann, da wir mit dem local Bus auf dem Weg nach Ooty (Udaga­man­dalam) zufäl­lig durch den Park fuhren. Wir kon­nten freilebende Ele­fan­ten beobacht­en, was natür­lich ein High­light war, mit dem ich keineswegs gerech­net hatte!

Nach­dem wir in Ooty angekom­men waren und ich keine Lust hat­te noch weit­ere 25 min zu Fuß bergaufwärts mit ca 23 kg Gepäck zu laufen, ver­suchte ich mich recht erfol­g­los im Ver­han­deln um einen annehm­baren Rikscha-Preis. Da ich zu stolz war dem Rikscha-Fahrer seinen ver­langten Preis zu zahlen ging ich erst ein­mal zu Fuß weit­er und wurde promt von einem Local, der die Diskus­sion gehört hat­te, gefragt, ob er mich rum­brin­gen soll. Glück muss man haben!

Meine Mitreisenden check­ten eben­falls im gle­ichen Hotel ein, welch­es ich her­aus­ge­sucht hat­te und so ver­bracht­en wir einen weit­eren Abend zusam­men. Meine Zim­mer­nach­barin Anna und ich beschlossen noch eine weit­ere Nacht zu bleiben und erkun­de­ten am näch­sten Tag den Dodd­a­bet­ta Peak, welch­er mit über 2600 m Höhe der höch­ste Berg des Nil­giri-Gebirges ist. Der Fuß­marsch war ein Träum­chen! Zwis­chen­drin wur­den wir von ein­er Mut­ter mit ihren 2 Söh­nen begleit­et, wir sahen eine Tee-Man­u­fak­tur und Teeplan­ta­gen (und verkosteten den Tee), macht­en Bekan­ntschaft mit einem wie aus dem Nichts auf­tauchen­den Riesen-Bullen im Wald und ver­loren uns zwis­chen den grü­nen Bäu­men. Als wir nach ca 2,3 Stun­den Spazier­gang am Gipfel anka­men macht­en wir ein paar Fotos, chill­ten mit Erd­nuss und Kichererb­sen Marsala auf großen von der Sonne angewärmten Steinen und macht­en uns vor Anbruch der Dunkel­heit wieder auf den Rück­weg. Wir hat­ten Glück und erwis­cht­en zur genau richti­gen Zeit den Bus zurück nach Ooty. Am näch­sten Tag macht­en wir uns dann via Coim­bat­ore auf nach Kochi, ein­er wun­der­schö­nen Fis­ch­er-Stadt mit großem Sinn für Kun­st an der Ara­bis­chen See. Mehr dazu lest ihr in meinem Reise­bericht über Kerala!

Trichy 

Ein zweites Mal sollte ich den Bun­desstaat Tamil Nadu in Trichy (Thiruchi­ra­pul­li) betreten. Mein Flieger von Man­ga­lore erre­ichte pünk­tlich den Flughafen Trichy um 18 Uhr, so dass ich auch gle­ich meinen ersten Son­nenun­ter­gang im Südosten von Indi­en genießen konnte.

Am Flughafen bestellte ich über die Ola-App die erste Fahrt und wurde mit dem Roller abge­holt. Trotz mein­er 2 Ruck­säcke (65 L und 25 L) war die Roller­fahrt eine Spitzenidee wie sich während der Fahrt her­ausstellte! Es war ger­ade Voll­mond gewe­sen und wir fuhren ca 25 min auf dem High­way der großen elfen­be­in­far­be­nen Kugel ent­ge­gen, die mich in ihren Bann zog! Ich genoss die Zeit und den frischen Wind nach der stick­i­gen Luft im Flugzeug sehr! Als der Fahrer mich abset­zte und ich um ger­ade mal 95 Rupi­en für ca 30 min Roller­fahrt leichter war, check­te ich mehr oder weniger schnell ein und machte noch einen Spazier­gang. Eigentlich war es mehr eine Suche nach etwas Ess­barem. Ich machte Bekan­ntschaft mit ein­er Spezial­ität aus u.a. Südin­di­en: Man­iokchips mit Masala – Sab­ber! Im näch­sten Shop wollte ich etwas Obst kaufen und lernte stattdessen Gili, einen Kün­stler aus Israel ken­nen. Schnell wurde uns klar, dass wir zur gle­ichen Zeit in Varkala waren und auf die gle­iche Par­ty gin­gen, auf der er die tanzende Meute geze­ich­net hat­te, während sein Kumpel Per­cus­sion spielte! Die Fotos auf seinem Handy, die er während der Par­ty geschossen hat­te, ließen keine Zweifel mehr offen. Auf 3,4 Fotos erkan­nte ich sog­ar mich! Wir gin­gen zusam­men weit­er durch die Straßen und er brachte mich zu meinem Hotel, da es schon kurz vor Mit­ter­nacht war. Am näch­sten Tag nahm ich den Lokalbus nach Sri­nan­gar und lernte im Haupt­tem­pel Saran, einen Frem­den­führer aus Trichy ken­nen. Er begleit­ete mich den ganzen Tag, zeigte mir seine Stadt, erk­lärte mir inter­es­sante Details zum Hin­duis­mus, den Tem­peln und hörte mir zu, wenn ich Fra­gen hat­te. Es entwick­elte sich in der kurzen Zeit eine Fre­und­schaft zwis­chen uns. Er stellte mich sein­er Frau vor und nahm mich mit in seine Nach­barschaft und sein Zuhause. Seine Frau kochte Lunch für uns und wir schaut­en uns indis­ches Bol­ly­wood Tanz­filme im Fernse­hen an, während wir aßen. Ich liebte es und fühlte mich wohl in seinem Zuhause! Am Abend brachte er mich zum etwas außer­halb gele­ge­nen Bus­stand, um ganz sich­er zu gehen, dass ich den richti­gen und schnell­sten Bus nach Than­javur nahm. Kaum in den Bus eingestiegen, quetschte ich mich mit meinen 2 Ruck­säck­en auf den let­zten Platz und stellte mich auf Entspan­nung ein – weit gefehlt! Der Bus wurde in pin­klilanes Licht getaucht, welch­es von der Par­ty­beleuch­tung abstrahlte, die abwech­sel­nd im Dunkeln auf­flack­erte. Dazu ertönte Bol­ly­wood-Musik vom Aller­fe­in­sten! Wie laut die Musik eigentlich war wurde mir erst bewusst, als mir eine Fre­undin, der ich während der Fahrt eine lange Sprach­nachricht schick­te, mir antwortete, dass sie rein gar nichts ver­standen hat­te! Nach­dem ich am Bus­stand in Than­javur und schließlich im Hotelz­im­mer ankam, kon­nte ich mich nicht mehr für einen Spazier­gang aufraf­fen und fiel tot­müde ins Bett.

“Es entwick­elte sich in der kurzen Zeit eine Fre­und­schaft zwis­chen uns. Er stellte mich sein­er Frau vor und nahm mich mit in seine Nach­barschaft und sein Zuhause. Seine Frau kochte Lunch für uns und wir schaut­en uns indis­ches Bol­ly­wood Tanz­filme im Fernse­hen an, während wir aßen. Ich liebte es und fühlte mich wohl in seinem Zuhause!”

Thanjavur

Am näch­sten Tag holte mich Saran, der extra nach Than­javur gekom­men war um mich herumzuführen, ab und zeigte mir den großen Tem­pelkom­plex. Ich war immer­noch müde von den let­zten Tagen, die ich auf Reisen war und machte ein Nick­erchen auf dem Tem­pel­gelände. Wir gin­gen in sein Lieblingslokal essen und besucht­en eine Man­u­fak­tur für Staturen, in der ich die einzel­nen Schritte in der Her­stel­lung genauer bestaunen kon­nte. Allerd­ings kon­nte ich nichts kaufen, da ich noch zu lange auf Reisen sein sollte und nicht schon wieder ein Paket nach Del­hi schick­en wollte. Dies sollte sich allerd­ings in Maha­bal­a­pu­ram ändern, wo ich etwas Einzi­gar­tiges erblick­te und in mein Herz schloss. Mehr dazu liest du in meinem Reise­bericht über Puducherry!

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